Obon - Summer Rewind =/= Und noch einmal auf Sommer 👹🍣🎎 My Japan ENG-GER

S__20578308.jpg

The middle of August is usually the hottest time of the year here in Japan, but this year things are a bit different. After a very fiery start in July, with sizzling temperatures and lots of sunny days, suddenly the weather has changed about a week ago. The latest typhoon brought quite some rain and clouds, which seem to be in no hurry to move away.

However, the middle of August is when the Obon festival will start, which is based on Buddhist traditions that started influencing the island kingdom here in the Far East during the first millennium.

At Obon the Japanese remember their deceased and most people visit the family graves, which can be in a completely different corner of the country. Afterwards the family meets, people visit relatives and eat and drink together, whereby special importance is attached to the latter.

In Buddhist mythology, the spirits or souls of the ancestors are picked up at the cemetery and brought back home again, where they spend a few days before they find their way back to the tomb themselves. Probably the Obon period is the only opportunity for most Japanese people to visit the cemetery and the family grave once a year, which is then cleaned and decorated.

Cemeteries in Japan are almost exclusively connected to temples and often located right next to them. Therefore the burial of the dead takes place according to buddhist rites, which are quite complicated and funerals are therefore very expensive. Religion wants and must be paid.

Thus Obon, and that's why we visited the cemetery and since we had a little spare time, we went through the adjacent temple, which to my surprise was bigger and more interesting than I expected.

In contrast to many temples in Kyoto or Tokyo, the Daieji Temple attracts few visitors and is rather a destination for the nearby residents. But for me it was a small and unexpected highlight.


IMG_4177.JPG

DEUTSCH

Mitte August ist hier in Japan normalerweise die heißeste Zeit des Jahres, aber dieses Jahr ist alles ein bisschen anders. Nach einem sehr feurigen Start im Juli, mit brutzelnden Temperaturen und vielen Sonnentagen, ist das Wetter vor etwa einer Woche plötzlich umgeschlagen. Der jüngste Taifun brachte viel Regen und Wolken mit sich, die es anscheinend nicht eilig haben, sich zu verziehen.


Mitte August wird aber hier in Japan auch das Obon-Fest begannen, welches auf buddhistischen Traditionen beruht, die bereits im ersten Jahrtausend Einzug in und Einfluss auf das Inselreich hier im fernen Osten genommen haben.

Zu Obon gedenken die Japaner ihrer Verstorbenen und die meisten Menschen besuchen die Familiengräber, welche teilweise in einer ganz anderen Ecke des Landes sein können. Anschließend trift sich die Familie, man besucht Verwandte und isst und trinkt gemeinsam, worauf auf Letzteres besonderes Wert gelegt wird.

In der buddhistischen Mythologie werden die Geister oder Seelen der Ahnen am Friedhof abgeholt und noch einmal nach Hause gebracht, wo sie einige Tage verbringen bevor sie dann selber den Weg zurück in die Gruft finden. Wahrscheinlich ist die Obon-Zeit für die meisten Japaner die einzige Gelegenheit im Jahr, einmal bein Friedhof und dem Familiengrab vorbeizuschauen, welches dann auch gleich noch ordentlich geputz und aufgehübscht wird.

Friedhöfe sind in Japan fast ausschließlich mit Tempeln verbunden und oft gleich daneben gelegen. Die Bestattung der Toten findet deshalb auch nach buddhistischen Riten statt, welche ziemlich aufwenig und umständlich und dementsprechend natürlich auch sehr kostspielig sind. Religion will und muss halt auch bezahlt werden.

Also Obon, und deshalb haben wir den Friedhof aufgesucht und da wir diesmal ein wenig mehr Zeit hatten, sind wir auch einmal gemütlich durch den angrenzenden Tempel durch, welcher zu meiner Überraschung größer und interessanter war, als ich es erwartet hatte.

Im Gegensatz zu vielen Tempeln in Kyoto or Tokyo zieht der Daieji-Tempel wenige Besucher an, und ist eher Ziel für die Bewohner der unmittelbaren Umgebung. Aber für mich war es doch ein kleines Highlight, unerwartet kommt oft gut.


IMG_4175.JPG

The small and the large entrance gate were already very inviting, whereas the entrance portal of the main building could use a little new paint. Everybody shows what they have or at least pretends to have it all. What is true in our European latitudes seems to be not only a local, but a worldwide phenomenon called "to big-note". But I'm drifting off again.

Bereits das kleine und das große Eingangstor waren bereits sehr einladend, wogegen das Eingansportal des Hauptgebäudes mal ein wenig neue Farbe gebrauchen könnte.Innerhalb des Gebäudes hat die große Gebetshalle aber gleich wieder beeindruckt, von der es aber aufgrund der Lichtverhältnisse kein Foto gibt. Jeder zeigt halt, was er hat und tut wenigsten so, als hätte man es total drauf. Was in unseren europäischen Breiten gilt, schein also nicht nur ein lokales, sondern ein weltweites Phänomen mit dem Namen "Dicke Hose". Aber ich schweife mal wieder ab.

IMG_4172.JPG

IMG_4170.JPG

Inside the temple you can find the meditation room, which in cooler seasons is quite inviting to search for inner enlightenment. Those who search often find, and at more pleasant temperatures I can even imagine a little meditation round here.

Innerhalb des Tempels gibt es natürlich noch den Meditationsraum, der in kühleren Jahreszeiten wohl sehr einladend scheint, falls man auf der Suche nach ein wenig Erleuchtung ist. Wer sucht, der oft findet, und bei angenehmeren Temperaturen kann ich mir eine kleine Meditationsrunde hier sogar ganz angenehm vorstellen.

IMG_4168.JPG

This pleasant fellow has also found his final place here and seems to enjoy some attention.

Dieser angenehme Bursche hat hier auch seinen wohl endgültigen Platz gefunden und scheint sich auch einiger Aufmerksamkeit erfreuen zu dürfen.

IMG_4149.JPG

On the way to the cemetery we passed dozens of small Jizo stones, which probably depict deities of Buddhist mythology. Each one represents a different Jizo, and I who had just looked at green rice fields a few seconds before, was again amazed.

Auf dem Weg zum Friedhof kamen wir dann auch noch an dutzenden von kleinen Jizo-Steelen vorbei, welche wohl Gottheiten der buddhistischen Mythologie abbilden. Jede einzelne bildet einen anderen Jizo ab, und ich, der wenige Sekunden zuvor noch auf grüne Reisfelder geschaut hatte, war wiederum verblüfft.

IMG_4152.JPG

IMG_4158.JPG

IMG_4165.JPG

The rice was already quite high at that time of the year, it had received a lot of rain, which probably did more harm than good to him. A month after our visit most of the fields will be harvested and the fresh new rice will be steaming in countless bowls.

Der Reis steht schon ziemlich hoch in diesem Monat, hatte er ja doch auch Unmengen vor Regen erhalten, der ihm hoffentlich mehr gelabt als geschadet hat. In circa einem Monat werden die meisten Felder bereits abgeerntet sein und der der frische neue Reis wird in unzähligen Schüsseln dampfen.

IMG_4160.JPG

Cemeteries and graves in Japan, as in Germany and many other countries of the world, are often small pieces of art. Respectful and graceful, but also somehow fragile and volatile. Burials are carried out in urns, and most graves are used over several generations. Especially at Obon, many gravestones are decorated with flowers and candles, depending on whether the family still lives nearby or not. Especially in summer a visit to a cemetery is a very sweaty affair, there are no trees and therefore no shade. A big contrast to the rather green park-like cemeteries in Germany.

Friedhöfe und Gräber sind in Japan, wie auch in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt, oft kleine Kunstwerke. Respektvoll und graziös, aber auch irgendwie fragil und vergänglich. Bestattungen werden in Urnen vorgenommen, und die meisten Familien liegen hier oft über mehrere Generationen zusammen. Besonders zu Obon sind viele Grabsteine mit Blumen und Kerzen geschmückt, je nachdem, ob die Familie noch in der Nähe lebt oder nicht, mal mehr und mal weniger. Besonders im Sommer ist ein Friedhofsbesuch eine sehr schweisstreibende Angelegenheit, da es keinerlei Bäume und somit keinerlei Schatten gibt. Ein großer Gegensatz zu den doch eher grünen parkähnlichen Friedhöfen in Deutschland.

IMG_4161.JPG

IMG_4162.JPG

And even here at the cemetery people like to show off a little. New monuments are being erected, for which someone had to pay. Not sure whether they will make your stay in heaven more pleasant but this work of art made a certain impression on me. It's nice when someone is allowed to play around sometimes.

Und auch hier auf dem Friedhof gilt, dass man gerne ein wenig protzt. Neue Momumente werden errichtet, für die natürlich jemand löhnen durfte. Ob man damit den Aufenthalt im Himmelsreich angenehmer gestalten kann, sei einmal dahin gestellt, aber ein wenig Eindruck hat dieses Kunstwerk dann auch auf mich gemacht. Schön, wenn sich mal wieder jemand auspinnen und auspielen durfte.

IMG_4179.JPG

IMG_4180.JPG

Finally, I do not want to keep from you what was served to eat on that day. Of course fish, sushi and sashimi is always great and is something special even in Japan. Such delicacies are not served every day. Fried shrimps are also a fine thing and all of it was rounded off with a glass of cool sake. Life can be good after all, fortunately we all still belong to the living, and we don't want to change that anytime soon.

Abschließend will ich euch auch nicht vorenthalten, was es denn an diesem Tage noch zu speisen gab. Natürlich Fisch, Sushi und Sashimi geht immer und ist auch in Japan etwas besonderes, was nicht jeden Tag auf dem Tisch zu finden ist. Frittierte Garnelen sind auch was feines und runtergespült wurde alle zum Abschluss mit einen Glas kühlen Sakes. Das Leben kann doch gut sein, zum Glück zählen wir alle noch zu den Lebenden, und das wollen wir auch so schnell nicht ändern.

IMG_4181.JPG


Now I feel warmer already and I am ready to enjoy the rest of the summer. As it looks it will be quite hot again in a few days.

The seasons change so quickly that often there is no time to appreciate the moment. That's why it's always important to reactivate the pictures in my head again and again and just not to let them gather any dust.

That's it for today. I hope you will drop by again when there are more photos from the land of the rising sun. I still have a lot to discover, and I am looking forward to the next adventure.



Jetzt fühle ich mich doch bereits wärmer und ich freue mich auf den Rest des Sommers, denn es wird auch wieder heißer werden. Die Jahreszeiten ändern sich so schnell, dass oft keine Zeit bliebt, den Augenblick richtig schätzen zu können. Gerade deshalb ist es immer wieder wichtig, die Bilder im Kopf immer wieder zu reaktivieren und nur nicht verstauben zu lassen.

Das war es für heute. Ich hoffe, ihr schaut auch mal wieder vorbei, wenn es wieder Fotos aus dem Reich der aufgehenden Sonne gibt. Ich habe noch eine Menge zu entdecken, und freue mich schon auf das nächste Abenteuer.

Love and Respect !

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
6 Comments
Ecency