Wenn dein Knochen Selbstmord begeht 🚑

Wusstet ihr, dass Knochen am Ende der Wachstumsphase sterben können?
Das ist tatsächlich eine Erkrankung, welche man Osteochondrosis dissecans nennt.
Damit der Knochen im Kindesalter wachsen kann, sind die Enden noch sehr weich und schwammartig aufgebaut. Im Verlaufe der Pubertät härten die Knochen aus und damit wird dann die endgültige Grösse festgelegt.
Manchmal geht das schief und ein Teil des Knochens stirbt ab.

Man kennt aktuell weder die Ursache dafür, noch wie viele Jugendliche davon effektiv betroffen sind. Meistens stirbt ein kleiner Bereich der inneren Oberschenkelrolle und oft ist das gar kein grosses Problem.

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Ihr ahnt es ja schon gell ...

Eines sag ich euch, passt auf, was ihr euch vom Leben wünscht!

Die letzten 3 Jahre waren sehr anspruchsvoll und mein Job brachten mich regelmässig an meine Belastungsgrenze. Seit Anfang dieses Jahres war ich immer unzufriedener, ein Gespräch mit meinen Arbeitgeber war aber von ihrer Seite aus, trotz mehrmaligem Bitten, nicht möglich. In meinen Sommerferien wurde mir bewusst, wie sehr mich diese Arbeitssituation belastet und immer mehr kam die Frage auf, ob ich etwas Neues suchen sollte.

Allerdings fand ich die Frage schwierig. Immerhin bin ich jetzt im letzten Jahr vor den Abiprüfungen und sollte all meine Energie ins Lernen investieren. Eine neue Stelle finden und sich einarbeiten, fordert aber viel Aufmerksamkeit und Energie, die ja dann fehlt. Ausserdem passte die Arbeit ideal zu meinem Lernplan und finanziell kam ich zurecht.

Weil ich keine Lösung für diesen Konflikt wusste, hatte ich die glorreiche Idee, das Leben um Zeichen zu bitten.

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(Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay)

Was soll ich sagen ... die Zeichen kamen wie gigantischer Pfeiler vom Himmel herab gesegelt, aber hallo.

Zu Beginn freute ich mich total darüber. Auf einmal fragte ein Bekannter, ob ich Zeit hätte, 2-mal wöchentlich seinen kleinen Sohn zu betreuen, natürlich mit angemessenem Stundenlohn. Danach fragte jemand aus dem Schuldepartement (den ich durch meine damalige Arbeit kenne), ob ich zufällig in naher Zukunft plane, die Stelle zu wechseln?

Natürlich bejahte ich diese Frage und hatte bald ein tolles Jobangebot auf dem Tisch und meine Kündigung abgegeben. Nun war ich innerlich wirklich nicht mehr sehr motiviert, nach den Ferien noch 3 Monate in dieser Stelle zu arbeiten und ein Teil in mir hatte einfach die Nase voll und kein bock mehr auf den Scheiss ... Ich bat ja das Leben vorher um Hilfe ...

Nicht mal eine Woche nachdem ich die Kündigung abgab, sass ich abends noch an Geschichte dran, wollte aufstehen und aus dem Nichts heraus, schoss ein Schmerz in mein Knie, als wär grad ein Blitz eingeschlagen. Ungefähr genauso laut war der Knall. Als der Schmerz abklang und ich halbwegs die Fassung wieder hatte, konnte ich mein Knie nicht mehr aus der Streckung lösen. Es war nicht nur so, dass es höllisch weh tat, es war einfach blockiert. Weil es 2 Uhr war, humpelte ich erst mal ins Bad und legte mich schlafen. Dank starker Schmerzen war aber nicht viel damit und um 7 Uhr morgens rief ich einen lieben Freund an, der von seinem Sohn immer schon um 6 Uhr geweckt wird, gnadenlos der Kleine.

Besagter Freund fuhr mich sofort in die Notaufnahme und die Dinge nahmen ihren Lauf. Der erste Verdacht war dann Meniskus, doch das MRT offenbarte, dass mir ein großer Teil vom Knochen abgebrochen ist. Das abgebrochene Stück ist auch noch auseinandergebrochen und ein Teil davon hat sich genau in die Mitte des Knies geschoben und dort die Bewegung blockiert.

Fazit von der Sache, ich hatte im September dann direkt die Knie-Op bei der alle die Knochensplitter entfernt, die Schäden im Gelenk so gut wie möglich behoben und der fehlende Knochen aufgebaut wurde. Die Sache ist, man kann das neue Knochenstück (welches erst mal anwachsen muss) nicht befestigen mit Schrauben oder Nägel. Das Gelenk würde dadurch massive Schäden davontragen. Also klebt man es an -> die Folge, man darf 3 Monate, jaaaa, ganze 12 Wochen, nicht drauf stehen...

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Mir war alles zu viel und das Leben hat mich auf Pause gesetzt.

Mein unausgesprochener Wunsch ging also in Erfüllung. Ich werde frühestens im Dezember wieder anfangen können zu arbeiten und bis ich wieder ohne Krücken gehen kann, wird es noch Monate dauern. Ich kann nicht viel, darf nicht viel und soll nicht viel.
Und ja, ganz ehrlich, jetzt wo die Schmerzen in Ordnung sind und ich wenigstens meinen Salat selber kaufen kann, genieße ich die Auszeit sogar etwas. Ich habe endlich Zeit für all die kleinen Freuden des Lebens. Zum malen, telefonieren, Brunchen, für Steemit, Splinterlands und zum Ausschlafen 😄

Also ihr Lieben, mein abendlicher Rat an euch: Passt gut auf, was ihr euch wünscht. Im Zweifel geht euer Wunsch nämlich in Erfüllung.

Ich wünsche euch einen schönen Abend und schicke ganz liebe Grüsse aus der Schweiz,
euer Raffi

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