Facebook-Blackout: Der Riese wankte gewaltig, fiel aber (noch) nicht

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Am Montagabend ging plötzlich bei Facebook – sowie seinen Töchtern Instagram und WhatsApp – nichts mehr. Schnell gab es zahlreiche Theorien, weshalb die Dienste nicht mehr funktionierten – und ebenso schnell wurde deutlich, wie abhängig die Menschheit sich bereits von wenigen großen IT-Unternehmen und deren Marktmacht gemacht hat. Und doch zeigte sich einmal mehr, dass viele Leute solche Plattformen wie Facebook offensichtlich nur als „notwendiges Übel“ ansehen. Sie haben ihre Machtstellung zwar für sich gepachtet, aber von Gott gegeben ist sie auch nicht.

Kommentar von Alfons Kluibenschädl

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Portale kollabieren: Was war nun der Auslöser?

Die Probleme bei Facebook waren kolossal: Die Mitarbeiter der Firma, die zuletzt mit einer Impfpflicht für die gesamte Belegschaft für Kopfschütteln sorgte, konnten nicht mehr auf ihre Mails zugreifen, kamen teilweise nicht in ihre Büros. Die DNS-Einstellungen waren offenbar nicht mehr verfügbar. Wie Wochenblick berichtete, stand plötzlich sogar die Domain plötzlich zum Verkauf. Niemand wusste, wie lange Facebook „unten“ bleiben würde – und niemand machte sich tatsächlich um das Wohlbefinden von Facebook Sorgen. Man hatte mehr Sorge um seine Kontakte sowie seine eigenen persönlichen Daten. Oder, dass es vielleicht nur der Vorbote für einen weitaus größeren Systemcrash sein könnte und man lieber den Gaskocher rausholen sollte. Erst gegen Mitternacht war Facebook wieder aufrufbar. Der Konzern verlor sechs Milliarden Dollar während des Blackouts.

Wäre ja nicht so, als hätte nicht das Weltwirtschaftsforum (WEF) um „Great Reset“-Architekt Klaus Schwab gerade mit „Cyber Polygon“ ein artverwandtes Planspiel – Cyberattacken auf Lieferketten – angestellt. Und wäre ja nicht so, als hätten nicht die Mächtigen plötzlich, nach Jahren, in denen ihnen die sehr reale Option eines Blackouts einerlei war, vor einem breiten Stromausfall gewarnt. Und so wirklich scheint das Dementi einer Cyber-Attacke nicht recht glaubwürdig: Zumal auch andere Online-Dienste großer Firmen IT-Probleme meldeten. Abstrus klangen nicht einmal Theorien über „False Flag“-Operationen, nach denen man „russische Hacker“ oder „rechte Internet-Trolle“ zum Sündenbock erklärt, um politisches Schindluder mit dem Schmäh zu treiben. Das Schlimme ist: Man würde es den Weltenlenkern mittlerweile zutrauen.

Zuckerberg & Co. nach langer Skandal-Liste unbeliebt

In den breiten Chor der mahnenden Stimmen, welche die kommende Apokalypse infolge eines möglichen „Hackcidents“ anrauschen sahen, gesellten sich unter die Facebook-Kritiker auch Stimmen der Belustigung und der Schadenfreude. Sogar der bekannte Whistleblower Edward Snowden fragte seine Follower auf Twitter, ob ein mögliches endgültiges Ende der IT-Riesen ein neues goldenes Zeitalter einläuten würde oder die Menschen bald eher Ratten essen müssten. Das Ergebnis ist deutlich: bei knapp 120.000 Stimmen sind 79,7 Prozent der Ansicht, das wäre etwas Gutes. Diese eigentliche Ablehnung von Facebook ist nichts Neues.

Spätestens seit „The Social Network“ hält fast niemand mehr Mark Zuckerberg für einen echten Sympathieträger. Immer wieder kam es zu handfesten Skandalen um die Datensicherheit (Stichwort „Cambridge Analytica“), zuletzt setzten die Enthüllungen einer Whistblowerin zur Kindersicherheit dem Börsenkurs zu. Und nicht zuletzt wird die Zensur immer willkürlicher. Jeder, der bei Themen wie Corona oder Migration keinen seitens der globalistischen Eliten goutierten Zeitgeist hat, riskiert die Aussperrung. Und bei Zuckerberg und den anderen Silicon-Valley-Magnaten ist das Ganze sicherlich nicht nur Willfährigkeit: Sie schwimmen freiwillig im Strom des Zeitgeists, weil sie davon profitieren und vielleicht sogar aus Überzeugung.

Trotz Zensur: Plattform-Effekt verhindert Massen-Exodus

Und obwohl man die Plattform für einen Ort der Unfreiheit hält und ihren Chef für einen mittleren Widerling, nutzen alle Facebook. Dank des „Plattform-Effekts“ kann es sich als quasi unausweichlich positionieren. Denn in einem digitalen Zeitalter findet derjenige, der in den großen Plattformen nicht zu finden ist, nicht statt. Die Markteinstiegshürden für die Etablierung ernster Konkurrenz sind – auch wegen der Notwendigkeit für große Server, die oft ebenfalls nur die „Big Tech“-Konzerne bieten können – immens. Bei Versuchen von „Gab“ bis „Parler“ zeigte sich: Die „großen Fünf“ (Facebook, Amazon, Google/Alphabet, Microsoft, Apple) dulden eigentlich keine Gegenspieler.

Sie machen die Hausregeln und jeder hat sich zu fügen. Wer das nicht tut, der riskiert im Zweifelsfall sogar den wirtschaftlichen Ruin. Anstatt als Wächter der Meinungsfreiheit zu fungieren, agieren sie als Torwächter des Zeitgeists – oft im Zusammenspiel mit Politikern, die so eine Chance sehen, ihre Zensur auszulagern. Tausende legale Inhalte verschwinden – und die Ohnmacht ist groß. Scheinbar niemand ist davor gefeit, man ist den IT-Riesen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Gegen Zensur und Existenzvernichtung gibt es auf deren Portalen nämlich nur die Selbstzensur, bis allmählich alle stromlinienförmig auf Linie sind. Mit Corona, den Lockdowns und dem Social-Distancing-Wahn hofften sie auf weiteren Ausbau ihrer Machtstellung.

Wochenblick-Leser blieben auf Telegram informiert

Aber diese Monopolstellung existiert zumindest für Facebook & WhatsApp längst nur mehr scheinbar, und sie bröckelt – denn sie überspannten den Bogen. Neben dem ebenfalls eher zeitgeistig ausgerichteten Twitter funktionierte auch Telegram weiterhin – und erfreute sich regen Zulaufs. Zigmillionen Menschen meldeten sich neu an, um in der Schnittmenge zwischen Infodienst und Messenger am Ball zu bleiben. Während der Mainstream dauerhaft gegen „Telegram“ hetzt, erreicht der Wochenblick längst einen großen Teil der Leser über den hauseigenen Telegram-Kanal. Unsere Leser blieben informiert und konnten zeitgleich mit ihren Liebsten kommunizieren.

Dass auf Telegram so etwas wie eine Gegenöffentlichkeit entstand hat auch damit zu tun, dass die Plattform zumindest derzeit auf Meinungsfreiheit zu setzen scheint. Und dies ist auch eine Folge der breiten „Big Tech“-Zensur. Gerade viele Maßnahmenkritiker entdeckten Telegram für sich: Wurden sie auf Facebook, der Google-Tochter YouTube etc. ausgesperrt, konnten sie sich dort vernetzen. Auch deshalb ist der Dienst den Mächtigen und deren Erfüllungsgehilfen bei den Einheitsmedien ein Dorn im Auge. Sie schimpfen sich zwar als Verfechter einer „Demokratie“, aber alles, was sie nicht vollständig kontrollieren können, ist ihnen suspekt.

Schaufelt sich Facebook weiter sein eigenes Grab?

Indem Facebook als Marktführer sich diesen Bestrebungen sehenden Auges hingab, schaufelte es sich ein Stück weit sein eigenes Grab. Und mit jeder Minute, die es gestern offline war, kullerte etwas Erde hinein. Mit jedem Atemzug wurde deutlich: Nein, dieses Riesen-Unternehmen, das über so viele Teile unseres Lebens bestimmen will, ist NICHT alternativlos. Und auch wenn es ein Vorbote des Untergangs der Welt, wie wir sie kennen, hätte sein können, so ging die Welt nicht unter, nur weil Facebook am Abgrund stand. Diesmal wankte der Riese freilich nur und fiel noch nicht. Aber er wurde angezählt und weiß, wie sich das Torkeln anfühlt.

Er wird alles unternehmen, dass so etwas nicht mehr passiert. Aber vielleicht vergreift sich ein zweites Mal ein Techniker – vielleicht bei zunehmender Unbeliebtheit des Dienstes sogar mit Schadensabsicht. Oder man treibt noch mehr Kritiker mit absurder Zensur ins Exil und wird zum Ödland. Auch MySpace schien einst alternativlos, zensierte aber wild – und heute kräht kein Hahn mehr danach. Droht dies auch Facebook, wenn es den Bogen weiter überspannt? Nun, wenn sich eines im gestrigen Facebook-Blackout zeigte: So wirklich nachweinen würde der Plattform kaum jemand, solange es taugliche Alternativen gibt.


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