PiKVM als nützliches Tool für den mobilen Admin-Alltag

Heute kein #freenerding, sondern ein Admintagebuch-Eintrag, wie ich im Feld ein konkretes Ziel erreichen will: eine mobile Grafik Workstation bootet nicht und muss auf einem Event fit gemacht werden, ohne dass ein Bildschirm zur Verfügung steht.

Aber einen pi4 habe ich ja immer mit. Praktischerweise mit einem HDMI-to-CSI Adapter von Waveshare. Und eine leere/löschbare SD-Karte. Es gibt da das Projekt PiKVM, das ich toll finde und auch schon für Kunden empfohlen habe. Außerdem haben sie gerade einen Kickstarter für ein spezialisiertes PiKVM-HAT, der noch wenige Tage läuft und ich ebenfalls an dieser Stelle empfehlen möchte.

Lange Rede, kurzer Sinn: aus dem Pi4 soll ein KVM werden, damit ich mit meinem Laptop nachschauen kann, was der Render-Workstation fehlt.
Dazu lade ich das PiKVM Image auf das Pi, überprüfe den Download, stecke einen SD-Card Reader in den USB3 Port und schreibe das Image.

wget https://pikvm.org/images/v2-hdmi-rpi4.img.bz2
sha1sum v2-hdmi-rpi4.img.bz2
bbe6b949e4adf2eaa4bff493babdad432dea27c2 v2-hdmi-rpi4.img.bz2
bzip2 -d v2-hdmi-rpi4.img.bz2 -c |dd of=/dev/sda
6442450944 bytes (6.4 GB, 6.0 GiB) copied, 1234.37 s, 5.2 MB/s

pikvm-anschluss.jpg
Dann fahre ich den Pi herunter, stecke die gerade geflashte SD-Karte um zum Booten in das Pi. Das Pi wird mit dem USB-C-Kabel an einem Port des fernzusteuernden Computers angeschlossen, darüber bezieht es seine Stromversorgung und es kann so auch gleich als Tastatur und Maus fungieren und ein iso-Image als optisches Laufwerk emulieren. Eben ein richtiges vollständiges modernes IP-KVM, aber opensource und frei. Ein normales HDMI Kabel verbindet den PC mit den HDMI-Input des PiKVM. Ohne ein spezielles Adapterkabel verliert das PiKVM natürlich die Stromversorgung, wenn der host-PC resettet wird. Das macht aber nicht viel, denn das PiKVM OS ist standardmässig readonly und übersteht einen Powercycle problemlos.

Ich logge mich mit dem Browser auf dem PiKVM ein und kann auf die Workstation vom BIOS ab zugreifen, das Video ist flüssig und ein wunderschönes virtuelles Keyboard haben sie auch.

image.png

Später lade ich noch einen Satz iso-Images (Grml, Installationsmedien, desinfec't) auf den PiKVM hoch, die SD-Karte behalte ich gleich so für künftige Einsätze, denn auch die CD-Emulation ist großartig, um schnell mal ein System fremdzubooten.
Jetzt fehlt nur noch, ein schönes Gehäuse für das PiKVM wie dieses auszudrucken, wenn ich wieder mal in einem Makerspace bin.

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Ecency